„Antikolonialistischer Weihnachtsmarkt“: OB antwortet auf offenen Brief

Ein Weihnachtsmarkt, auf dem verbotene Symbole verkauft werden und Israel das Existenzrecht abgesprochen wird – für Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) „zutiefst verstörend“. Jetzt hat er auf einen offenen Brief des Darmstädter Friedensbündnisses reagiert.

Das Bündnis hatte Benz vorgeworfen, nicht das Gespräch mit dem verantwortlichen Pfarrer gesucht zu haben und ihm nicht die Möglichkeit gegeben zu haben, seine Sicht zu erläutern. Es wirft der Evangelischen Kirche vor, sich ohne Rücksprache mit dem Pfarrer für „maßlose personelle Konsequenzen“ entschieden zu haben. Diese hatte den Pfarrer suspendiert.

Der OB und die EKHN sowie das Darmstädter Echo hätten dazu beigetragen, „die Tabuisierung der Kritik an der israelischen Politik und das Ausgrenzen pro-palästinensischer Sichtweisen“ voranzubringen.

In seiner Antwort erklärt Benz, er habe am 07. Oktober, bei dem Überfall der Hamas auf Israel, und den Tagen darauf keine Reaktion des Friedensbündnisses gesehen.
Es habe bereits in einem vorangegangenen Brief versucht, Ursache und Wirkung zu vertauschen.

Die Vereinigung habe versucht, den Angriff der Hamas als
Konsequenz „jahrzehntelanger Unterdrückung Israels gegen Palästina“ darzustellen. Dies wiederhole sich im aktuellen offenen Brief. Israel werde in antisemitischer Rhetorik delegitimiert und dämonisiert.

Das Schreiben sei mit antisemitischen Tendenzen gespickt, „auch wenn Sie sich bemühen, diese nicht explizit zu formulieren“, wirft Benz dem Verantwortlichen des Briefs vor. Unter „dem Deckmantel eines sog. Friedensbündnisses“ würde der Verfasser Hass und Gewalt in der Darmstädter Gesellschaft verbreiten.

Laut Benz habe der verantwortliche Pfarrer bereits den Kontakt zu ihm gesucht. Er bedaure die Geschehnisse zutiefst und fühle sich vom Veranstalter des Weihnachtsmarkts hintergangen, so Benz‘ Wahrnehmung.

Der Oberbürgermeister beendet seinen Brief mit der Forderung an das Friedensbündnis, eigene Meinungen in der Zeit der guten Vorsätze kritisch zu hinterfragen.

Anm. d. Red.: Die Inhalte beider Briefe sind gekürzt, weil der Artikel ursprünglich für Social Media verfasst wurde, und lassen sich auf der Website des Friedensbündnisses bzw. der Stadt einsehen.

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