Autonome Shuttles KIRA auch in Darmstadt mit Fahrgästen unterwegs

Vom Hauptbahnhof ans Nordbad, von Langen ins Johannesviertel: Das Pilotprojekt „KIRA“ hat heute (02.) seinen nächsten Schritt erreicht. Registrierte Nutzer können die autonomen Fahrzeuge jetzt auch in Darmstadt buchen.

Vor drei Monaten ist das Projekt in Langen und Egelsbach gestartet – damals erstmals mit Fahrgästen. Seit Juni konnten die Autos immer wieder in Darmstadt gesehen werden – ab heute dürfen endlich auch Fahrgäste mitfahren.

KIRAs an drei Tagen die Woche im Einsatz

Mehr als 1.000 registrierte Nutzer testen das autonome Angebot aktiv. Der Großteil von ihnen ist sehr zufrieden: Laut RMV und Deutscher Bahn werden die absolvierten Fahrten im Durchschnitt mit 4,5 von 5 Punkten bewertet. Sechs der Fahrzeuge sind Mittwochs bis Freitags von 09:30 Uhr bis 15:30 Uhr abrufbar. Pro Stunde absolvieren sie im Schnitt eine Fahrt. So sind in drei Monaten, in denen Fahrgäste mitfahren können, über 60.000 Kilometer zusammengekommen.

Nutzer müssen sich für KIRA registrieren

Wer mit den KIRA-Autos fahren will, kann sich auf kira-autonom.de registrieren und muss dann ausgewählt werden. Die Nutzergruppe sei geschlossen, eine Garantie für die Aufnahme in den Testpersonenkreis gebe es nicht, heißt es auf der Website. Wer sich registriert hat und angenommen wurde, kann seine Fahrt dann simpel über eine Handyapp buchen – ähnlich wie beim Heinerliner.

Verknüpfung von Stadt und Land

RMV-Geschäftsführer Knut Ringat sagte am Dienstag, das KIRA-Bediengebiet verknüpfe jetzt auf direktem Weg den ländlicheren Raum mit der Großstadt. „Damit testen wir in unserem Pilotprojekt, wie wir öffentliche Mobilität perspektivisch überall und jederzeit verfügbar machen können. Genau das ist ein essenzieller Bestandteil unserer Vision für autonome Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr“, so Ringat.

„Bessere soziale Teilhabe“

Auch Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) sieht in der Ausweitung einen wichtigen Schritt – und für Darmstadt eine Vorreiterrolle. Angebote wie KIRA „ermöglichen in der nahen Zukunft bessere soziale Teilhabe aller Menschen unabhängig von den Lebensumständen und der individuelle Mobilität“, so der SPD-Politiker.

Projekt zunächst bis Ende 2025 angesetzt

Die Abkürzung „KIRA“ steht für „KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre“. Diese sehr sperrige Formulierung beschreibt das erste Projekt in der Bundesrepublik, das autonomes Fahren auf Level 4 mit Passagieren testet und ein Angebot für den Öffentlichen Verkehr schaffen soll. Die Deutsche Bahn arbeitet im Testbetrieb eng mit der HEAGmobilo und der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach zusammen.

Das Projekt ist zunächst bis Ende diesen Jahres angesetzt, die Bahn plant allerdings eine Verlängerung. Unterstützt wird es unter anderem durch Bundesmittel. Das Verkehrsministerium stellt rund 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Auch das Land Hessen bezuschusst das Projekt.

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