Auch Langen will gegen Zensus klagen

Auch Hanau will offenbar gegen den Zensus klagen. Das teilte die Stadt mit. Fast 3,7 Millionen Euro könnten der Stadt wegen der Einwohnerbefragung fehlen.

Fulda, Kassel, Hanau und Oberzent haben bereits Klage gegen den 2022 erhobenen Zensus eingereicht. Jetzt will auch Langen nachziehen. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, habe man sie bereits beim Verwaltungsgericht Darmstadt eingereicht – obwohl die Stadtverordnetenversammlung noch nicht zugestimmt hat. Grund sei die Einhaltung von Fristen. Sollte das Stadtparlament die Klage ablehnen, werde sie zurückgenommen.

Langen könnten 3,7 Millionen fehlen

Der Zensus hatte mit dem Stichtag 15. Mai 2022 eine Einwohnerzahl von 37.169 Menschen festgelegt. Das Langener Melderegister hingegen ging von 38.981 Menschen aus, das sind 1.812 mehr. Der Stadt Langen könnten deswegen fast 3,7 Millionen Euro wegbrechen, so die Stadt.

Zensus-Abweichungen „nicht nachvollziehbar“

Langens Bürgermeister Jan Werner kritisierte das Zensus-Ergebnis in einer Mitteilung. „Diese Abweichungen sind für uns nicht nachvollziehbar“, sagte der Unabhängige am Donnerstag. Laut ihm habe es mehrfach Fälle gegeben, bei denen Einwohner Langens mehrfach nicht an der Meldestelle angetroffen werden konnten, weshalb diese als „nicht existent“ eingestuft worden seien.

Langen ist Pendlerstadt

„Dieses Vorgehen ist in einer Pendlerstadt wie Langen problematisch“, sagte Langens erster Stadtrat Stefan Löbig (B90/Grüne). Viele Menschen würden zum Arbeiten täglich etwa nach Darmstadt oder Frankfurt fahren. Aus Angst vor Corona hätten viele ihre Türen während der Pandemie auch nicht für Fremde geöffnet, sagt der Grünenpolitiker. Auch deswegen sei es zu den Einstufungen als „nicht existent“ und damit zu den „Verfälschungen der […] Einwohnerzahl“ gekommen.

Software-Probleme bei Zensus?

„Dazu kommt: Bei den Erhebungen kam es insbesondere in der Anfangszeit zu erheblichen Problemen mit der Software, sodass die Richtigkeit der Erfassungen insgesamt angezweifelt wird“, ergänzt Bürgermeister Werner. Aufgrund fehlender Akteneinsichten sei es für die Stadt darüber hinaus nicht nachvollziehbar, wie sichergestellt worden ist, dass sich die von der Stadt genannten Risiken bei der Erfassung in Langen nicht häufen.

Anfang September soll Langens Haupt- und Finanzausschuss über die Zensus-Klage beraten, ehe Mitte des Monats eine Entscheidung in der Stadtverordnetenversammlung erwartet wird.

LANGEN


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