Video-Überwachung auf Luisenplatz verlängert

Es sind besonders Körperverletzungen und Diebstahlsdelikte, die am Luisenplatz, dem Dreh- und Angelpunkt von Darmstadts Innenstadt, verübt werden. Bei ihrer Aufklärung sollen seit Juni 2021 Überwachungskameras helfen – und das bleibt für mindestens zwei weitere Jahre so.

Erneut hat die Stadt Darmstadt die Videoüberwachung auf dem Luisenplatz um zwei Jahre verlängert. Die Anlage ist seit Juni 2021 in Betrieb. Alle zwei Jahre muss turnusmäßig überprüft werden, ob die Bedingungen für den Betrieb weiterhin gewährleistet sind.

Nirgends so viele Straftaten in Darmstadt

Für Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) stand das von vornherein außer Frage. Die Fallzahlen würden zeigen, dass kein anderer Bereich in Darmstadt ähnlich stark von Straftaten betroffen sei wie der Luisenplatz.

Kriminalitätsrate auf Luisenplatz teils dreimal höher

Laut Zahlen der Landespolizei, die die Stadt veröffentlicht hat, wurden auf dem Luisenplatz im vergangenen Jahr über 160 Straftaten begangen – rund doppelt so viele wie auf dem Platz der Deutschen Einheit am Hauptbahnhof und gut fünfmal so viele wie auf dem Marktplatz. Auch in den Jahren 2023 und 2022 war die Straftatenbelastung auf dem Luisenplatz deutlich höher als bei den beiden „Vergleichsörtlichkeiten“, wie die Stadt sie in einer Mitteilung nennt.

Wandrey: Luisenplatz ist „Kriminalitätsschwerpunkt“

Weil sich auf dem Luisenplatz besonders häufig Straftaten wie Körperverletzungs- oder Diebstahlsdelikte ereignen, die dem Bereich der Straßenkriminalität zuzuordnen sind, würde das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung berührt, sagte Ordnungsdezernent Wandrey. „Deshalb lässt er sich erneut als Kriminalitätsschwerpunkt feststellen.“

Luisenplatz häufig mit Unwohlsein verbunden

Zuletzt war die Videoüberwachung im September 2023 verlängert worden. Im Vorjahr hatte eine Umfrage ergeben, dass der Luisenplatz für die meisten Befragten mit einem subjektiven Gefühl der Unsicherheit verbunden ist. Viele Menschen würden den Luisenplatz demnach gerne meiden, was aufgrund der Funktion als ÖPNV-Knotenpunkt in der Regel allerdings nicht möglich sei, so die Studie.

Drogen-Kriminalität verlagert sich

Seit die Kameras 2022 installiert wurden, habe man einen Rückgang der Betäubungsmittelkriminalität verzeichnet, teilte die Stadt mit. Angehörige der Drogenszene würden sich seitdem weniger auf dem Luisenplatz aufhalten, als zuvor. Ihre Machenschaften würden sich zwar in andere städtische Bereiche verlagern. Dem begegne die Polizei allerdings mit erhöhtem Kontrolldruck und zivilen Maßnahmen, so die Stadt.

Kameras halfen bei Mordaufklärung

Eine wichtige Rolle spielten die Kameras außerdem 2023, als ein Jugendlicher den Obdachlosen Andreas N. in einem Haltestellenhäuschen auf dem Luisenplatz brutal überfiel und so schwer verletzte, dass dieser daraufhin im Krankenhaus verstarb. Der damals 15-jährige Mörder wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt.

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