Darmstadts Bevölkerung auf über 170.000 angewachsen
Seit Dezember vergangenen Jahres wohnen rund 1.600 Menschen mehr in Darmstadt. Doch so langsam wird der Platz knapp.
In Darmstadt wohnen über 170.000 Menschen. Die Schwelle sei zum 31. Mai überschritten worden, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Demnach wohnen genau 170.073 Menschen in der Wissenschaftsstadt.
Neueinwohner zwischen 18 und 34
Mehr als 70 Prozent der in diesem Jahr zugezogenen Menschen hätten die deutsche Staatsbürgerschaft. Neben Deutschland selbst stammen die meisten neuen Einwohner aus Indien, Afghanistan, die Türkei, Syrien oder der Ukraine. Der Großteil von ihnen ist zwischen 18 und 34 Jahren alt.
Benz sieht Vor- und Nachteile
Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD) sagte, durch die wachsende Einwohnerzahl wachse auch der Druck auf den Wohnungsmarkt. Zeitgleich verjüngere sich aber auch der Altersdurchschnitt. Neue, gut ausgebildete Arbeitskräfte seien zudem ein Attraktivitätsfaktor für Darmstadt, so Benz.
„Bedürfnisse der Gegenwart befriedigen“
Ein Wachstumsplan soll dabei helfen, die zukünftige Entwicklung der Stadt zu steuern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Es gehe darum „Wachstum zu fördern, das sowohl ökonomisch effizient als auch sozial gerecht und ökologisch tragfähig ist“, hieß es von der Stadt. Außerdem müssten „die Bedürfnisse der Gegenwart“ befriedigt werden, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden.
Stadt will Demokratie stärken
Die Stadt sieht in der wachsenden Bevölkerung auch die Chance, Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Ziel müsse es sein, die Menschen frühzeitig zu beteiligen. „Die Stadtgesellschaft ist eingeladen, aktiv an wichtigen Themen mitzuwirken“, so die Stadt. Es gehe auch darum, den Charakter von gewachsenen Vierteln und Stadtteilen zu erhalten.
Der Platz wird knapp
An seine Grenzen könnte das Bevölkerungswachstum allerdings beim Platz in Darmstadt kommen – denn allzu viel ist davon nicht mehr vorhanden. Gemeinsam mit dem Landkreis will man Lösungen finden, um Wohn- und Gewerbeflächen zu entwickeln, sagte Benz. Ein gemeinsames Gewerbegebiet mit Weiterstadt ist in Abstimmung, teilte die Stadt mit.
Wohnungspreise steigen
Auch die Preisgestaltung bedrückt den Wohnungsmarkt. Benz will deshalb über „kostengünstige Standards diskutieren und mit dem Landkreis eng zusammenarbeiten. Auch und gerade, wenn es um die Schaffung von Wohnraum geht“, so der SPD-Politiker.
Benz will Integrationskonzepte
Um die neu zugezogenen Menschen gut in die städtische Gesellschaft zu integrieren, will er Integrationskonzepte an den Start bringen. Benz schwebt ein „zivilgesellschaftliches Netz“ aus Sport- und Kulturvereinen vor.
Im Dezember vergangenen Jahres war die Einwohnerzahl in der Wissenschaftsstadt auf 168.457 angestiegen. Seitdem sind rund 1.600 Menschen dazugekommen.